Pfälzerwald 2020 Tag 4

Heute geht es zum ersten Mal in unserem Urlaub ein Stück mit dem Auto auf die Strecke – nach Süden an die französische Grenze. Wir fahren in Richtung Fischbach, das sind über 15 km völlig verlassener Wald, wohl eins der einsamsten Eckchen in Deutschland. Am Wanderparkplatz “An der Schanze” geht es los, unser erstes Ziel ist die Ruine Blumenstein.

Wer denkt, dass Tiny Houses ein neuer Trend ist, liegt falsch. Hier im südlichen Pfälzerwald/Nordvogesen wurden jedenfalls ungefähr im 13. Jahrhundert die Tiny Castles erfunden. Einfach einen Fels nehmen (von denen es hier ja einige gibt) mit ein paar Metern Breite/Höhe, und schon steht die Burg. Wohnfläche entsprach wohl nach heutigen Maßstäben der Ferienvilla eines SAP-Vorstandes + Geliebte. Ehrlich gesagt ist es schon sehr beeindruckend, was in diesen längst vergangenen Zeiten erbaut wurde. Die Ruine kann man per Leitern und in Fels gehauenen Treppen besteigen, und man hat wirklich einen tollen Blick auf die Umgebung.

Von hier weiter nach oben zum Maimont direkt auf der deutsch/französischen Grenze mit immerhin 515 m Höhe Auf dem Weg dorthin wieder einige schöne und schön im Wald versteckte Felsgebilde. Der Aufstieg und der Höhenweg ist ein sehr toller Wanderweg, angenehme Serpentinen und weiches Buchenlaub machen den Aufstieg zum Genuss. Oben gibt es ein Friedenskreuz, eine Erinnerung an den Westfeldzug 1940, auch der Maimont war hier Schauplatz. Das Kreuz steht auf einem Felsen, der Blick geht diesmal in nördlicher Richtung.

Weiter zur Opferschale am Gipfel (der von einem keltischen Ringwall umgeben ist), allerdings fängt es an zu Donnern, und das Gewitter scheint näher zu rücken. Also bergab zurück in Richtung Blumenstein. Nachdem der Donner sich wieder entfernt, kehren wir doch noch einmal um und gelangen zur Opferschale am Maimont. Die Ruine Wasigenstein lassen wir aber heute aus, weil das Wetter jetzt nicht mehr so stabil ist.

Später auf der Rückfahrt kurzer Abstecher am Saalbacher Hammer, wir haben die Idee in unserem Urlaub vielleicht auch mal an einen Badesee zu gehen. Die Seen hier sind jedoch entweder gar nicht zum Baden geeignet (was ok ist, weil Natur/Lebensraum für allerlei Tiere/Pflanzen) oder ziemlich fest in der Hand von Campingplätzen. Nicht so schön, dass es da kaum öffentliche Zonen gibt sondern alles zugestellt ist mit diesen grusligen Campern und Wohnwägen.

Dennoch, die Gegend um Fischbach hat etwas magisches, vielleicht weil es so abgelegen ist? Auch fast schon ein bisschen Frankreich-Feeling.


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