Wyoming 2017 – Casper und die Trails (Tag 3)

On our third day in Wyoming we got in touch with the history of this area, or in fact of a major part of the “wild west” of the US. In the “National Historic Trails Interpretive Center” of Casper we learned both about the Indians that lived in this area as well as about the historic trails that passed through – the Oregon Trail, the Mormon Trail and the California Trail, and  – for a short period of time only – the Pony Express Trail. The museum tells a lot about the pioneers travelling through this country, and of many things they encountered on their long trip.

In the afternoon a friend took us  to a well hidden historic site near Casper that serves as a memorial for one of the many battles that have been fought between the ones that were here first, and the ones that claimed the land on their way west.

And the snow finally had ceased falling, we even had a sunny evening sky!

Endlich hörte der Schneefall im Laufe des Vormittags auf, bis zum Abend löste sich die Wolkendecke und wir hatten noch einen schönen Abendhimmel.

Heute war ein Tag der Geschichte. Wir besuchten in Casper das Museum „National Historic Trails Interpretive Center“. Am North Platte River zogen Mitte des 19. Jahrhunderts viele Tausende an Menschen nach Westen, um Land, Gold, Abenteuer oder ihr heiliges Land zu suchen. Über diese Trails gibt es im Museum viel sehr spannend aufbereitete Informationen, Ausstellungsstücke, Filme und Dinge zum Anfassen und Mitmachen, z.B. wie es sich anfühlt einen Handwagen zu ziehen (das machten viele Menschen über tausende Kilometer durch die Prärie, durch Flüsse, bei allen Wetterlagen…). Auch über die Indianer, die in der Region lebten sind viele Informationen zusammengestellt, und ein Indianer zeigte uns viele der Gegenstände, die z.B. aus einem Bison gefertigt werden (Werkzeug, Schilde, Schmuck, Bänder aus Sehnen etc.).

Ein bisschen was zu den Trails:

Die Besiedlung des amerikanischen Westens ausgehend vom Osten und den zentralen Staaten der USA begann um 1840, nachdem zuvor diverse Trapper, Pioniere, Missionare etc. sich einzeln oder in kleinen Gruppen auf den Weg gemacht hatten und von ihren Entdeckungen und den möglichen Wegstrecken berichteten.

1842 zog dann ein erster organisierter Zug mit 100 Menschen los, und mehr und mehr Menschen sollten folgen. Ein wichtiges Ziel war Oregon, im Jahr 1846 gab es dann zwischen den Vereinigten Staaten und den Briten den sog. Oregon-Kompromiss, mit dem praktisch die US/Kanadische Grenze festgelegt wurde (und Oregon damit auf US-Gebiet lag). Diese Klärung beflügelte noch die Besiedlung, so dass bis Ende der 1860er Jahre rund eine halbe Million Menschen diesen mühsamen Wegen folgten. Tatsächlich trafen sich entlang des North Platte Rivers bei Casper drei Trails:

Der Oregon Trail, hier ging es um die Besiedlung des Nordwestens der Vereinigten Staaten. Der California Trail – hier machten sich nach dem Goldfund von 1848 in Kalifornien die Goldsucher auf den Weg. Der Mormon-Trail – ab 1847 zogen hier Mormonen in Richtung Utah, zum heutigen Salt Lake City. Dazu kam noch für kurze Zeit der berühmte Pony Express, der aber nur für gut ein Jahr ab 1860 in Betrieb war und in dieser Zeit die schnellste Postverbindung in den Westen der Vereinigten Staaten bot. Alle Trails folgten der Route bis South Pass im Westen von Wyoming, danach trennten sich die Wege.

Im Jahr 1869 war dann die transkontinentale Eisenbahn nach Kalifornien fertig gestellt, und das war dann praktisch das Ende der Zeit der Trails.

Etwas westlich von Casper überquerten die Trails in der Nähe des heutigen Bessemer Bend den Fluß, um dann schließlich am Sweetwater River weiter nach Westen zu ziehen. Hier sollten wir in unserem Urlaub noch einige Stationen kennen lernen, davon berichte ich in späteren Beiträgen!

Da die Indianer (in Wyoming u.a. Lakota, Cheyenne, Crow, Arapaho, Shoshone etc.) auch nicht gerade auf die Besiedlung ihres Landes gewartet hatten, gab es in diesen Zeiten auch Unruhen, Überfälle, Kriege etc., die nach manchen „Zwischenerfolgen“ der Indianer regelmäßig mit einer Niederlage endeten, und die Indianer wurden dann schließlich in diverse Reservate abgeschoben. Ein trauriges Kapitel für alle Seiten, das meiner Meinung nach vom „weißen“ Amerika bis heute nicht ausreichend aufgearbeitet bzw. ins gesellschaftliche Bewusstsein integriert wurde (damit meine ich vor allem das Mainstream- und „white trash“-Amerika, das sich mit der aktuellen politischen Wetterlage ein trauriges Denkmal setzt).

Trotzdem ist die Geschichte der Trails extrem spannend und für uns behüteten Mitteleuropäer heute kaum vorstellbar, was Menschen hier für die Aussicht auf Land, für ihre Religion, für die Hoffnung auf einen großen Goldfund usw. auf sich genommen hatten. Allein die Planung der Reise (was kommt ins Gepäck, was ist der beste Zeitpunkt für den Start etc.) hatte schon großen Einfluss auf die folgenden Monate!

Reisetipp: Das erwähnte National Historic Trails Interpretive Center lohnt sich auf jeden Fall. Vor allem wer sich auf der Reise auch noch ein bisschen Zeit nehmen kann, diverse Orte des Trails zu besuchen – Independence Rock, South Pass… – und auch in die Weiten der Prärie eintauchen möchte, kann die Eindrücke des Museums mitnehmen und sich das Leben und die Erfahrungen der Indianer und der frühen Siedler ein bisschen besser vorstellen.

Am Nachmittag besuchten wir zuerst „Bessemer Bend“ bei der kleinen Stadt Bessemer, die vielleicht die Hauptstadt vom County Natrona hätte werden können, aber Bessemer mogelte wohl mit der Anzahl Stimmen bei bei der Wahl zwischen Bessemer und Casper… Hier in der Nähe wie schon erwähnt ein wichtiger Übergang der Trails über den North Platte River, nahe den „Red Buttes“ – rot gefärbte Berge die für Indianer und später die Siedler und Reisenden eine wichtige Landmarke waren.

Von dort aus weiter mit einem Freund zum gut versteckten „Battle of Red Buttes marker“, ein Gedenkstein für zwei Kämpfe zwischen Indianern (Cheyenne, Lakota, Arapaho) und Soldaten im Jahr 1865, von dort aus ein Stück weiter zu Grabsteinen in Gedenken an die gefallenen Soldaten (kein Hinweis auf die Indianer).

Diese Gedenkstätten liegen ca. 2 km abseits der Straße westlich von Casper, mitten in der Prärie, und wir hatten im schönen Abendhimmel tolle Blicke auf den noch verschneiten Casper Mountain.

Einige Pronghorn-Antilopen waren unterwegs und wir konnten diese schönen Tiere gut beobachten. Von denen soll es in Wyoming übrigens mehr als Einwohner geben, wir hatten also noch viele Gelegenheiten sie zu sehen und zu fotografieren.

Casper
A stagecoach reconstruction in tnhe National Historic Trails Interpretive Center. A movie inside and some shaking… Fun!

Casper
View from the Trails Center south towards Casper Mountain.

Casper
The city of Casper and right above the snowy ranges of Casper Mountain.

Casper
The American robin (Wanderdrossel) is a very common bird here, it’s as big and behaves much like our “Amsel”.

Bessemer
At Bessemer Bend east of Casper.

Bessemer
North Platte River, close to this place the trails crossed the river near Red Buttes.

Bessemer
At Bessemer Bend

Bessemer
A memorial for the Red Buttes crossing. The mountain on the left in the back is part of the Red Buttes. With the clouds it is hard to see, but note the red rocks underneath the summit.

Bessemer
At the highway crossing down to Bessemer Bend

Near Casper
Prairie west of the city

Near Casper
Snow on Casper Mountain

Near Casper
Endless wires

Near Casper
Some dark clouds left over Casper Mountain

Near Casper
The “Battle of the Red Buttes” memorial marker.

Near Casper
Lot’s of beautiful prairie flowers

Near Casper
Another Casper Mountain view

The Red Buttes Battle memorial graveyard
The exact location of the battle is not known, but these gravestones for the soldiers that dies are set up in the middle of nowhere west of Casper.

Near Casper
More endless wires in the sunset

Near Casper
Evening colors at the mountain

Near Casper
Beautiful sky and a peaceful evening on the prairie.


Beitrag veröffentlicht

in

von

Kommentare

Schreibe einen Kommentar