Wyoming 2017 – Die Fahrt zum Yellowstone (Tag 6)

(for those too lazy to read – pictures further down! Wer sich nicht durch den Text wühlen möchte, Fotos ganz unten!)

Today we started out for our first road trip. Heading north-west we planned to spend some days in and around Yellowstone National Park. This day we drove up to Pahaska Teepee where we spent our night right next to the east entrance of Yellowstone.

Travelling in Wyoming has many dimensions to me. There’s a dimension of history. The geological time frame as reflected in all those mountain ranges, basins, colorful rocks, canyons and hoodoos. Then it’s the human history:  the Indians and all the tribes that lived here. The adventurers, hunters, explorers and then the settlers that came from the West and from Europe. And everything that followed with them – gold rushes, Indian wars, the railroad and all that is part of our present day.

And there’s even a part of personal history. Almost 40 years ago I was in this region with my parents, at Old Faithful, on top of Mt. Washburn, passing Split Rock near Sweetwater Valley. And while they kept visiting Wyoming (and other states) for many years as long as they were able, other things were or seemed more important to me. So while their days of travelling are over I can finally follow some of their roads and visit places that they loved and discovered.

And it’s also the dimension of light and color, clear skies and beautiful clouds. Endless plains and gorgeous mountain views, with all the living creatures in them.

So while we drove west/north-west we passed by some incredible places – Hell’s Half Acre, the Wind River Canyon, Thermopolis, Cody and the beautiful valley of the North Fork Shoshone River, with incredible views of the Absaroka Mountains.

Now the weather was actually not all that great this day, with heavy rain in the Wind River Canyon. Only towards Cody the sun came out and we enjoyed the light of the evening in the mountains.

But just in this one day all of the things I mentioned above were with me and with us and I am very thankful for finally returning to this place that I learned to love when I was 12 years old. And more days would follow.

Heute begann unser erster Road Trip durch Wyoming – fünf Tage zum Yellowstone und diversen Plätzen auf dem Weg.

Die ganze Zeit in Wyoming, aber auch besonders diese Fahrt berührte mich auf mehreren Ebenen.

Eine Ebene ist die Geschichte des Landes aus geologischer Perspektive. Wie nah kommt man hier den Schichten aus den Zeitaltern der Erde, in den Bergen, den Ebenen, den Canyons und den vergangenen Vulkanen! Und wie prachtvoll zeigen sich diese in ihren Farben und verrückten Formen, den Verwerfungen! Irgendwie bewegt mich heute noch die Frage wie mein Leben gewesen wäre, hätte ich mich nicht aus „Vernunftsgründen“ gegen ein Geologie-Studium entschieden…

Ebenso gibt es die Geschichte der Menschen in diesem Land. Die Indianer mit all ihren Stämmen, die viele Jahrtausende schon hier lebten. Dann die Abenteurer, Goldsucher, Forscher und schließlich die Siedler, die aus dem Westen und Europa hier ankamen – mit allem was früher oder später mit ihnen kam: Goldfieber, die Eisenbahn, die Sprache, neue Lebensweisen und Krankheiten, Indianerkriege, Industrie, Schulen, bis zu dem und mit allem was heute ist.

Und es gibt auch eine persönliche Geschichte, sind doch jetzt fast 40 Jahre vergangen seit ich das erste Mal hier war, damals mit meinen Eltern. Wir standen am Old Faithful, wanderten auf den Mt. Washburn, fuhren am Split Rock vorbei… Viele weitere Reisen in dieser Region machten die beiden, während ich speziell Wyoming für viele Jahre nicht mehr besuchen sollte. Andere Dinge waren oder erschienen wichtiger. Nun sind ihre Tage des Reisens vorbei und ich bin endlich wieder hier, auf ihren Pfaden und an einigen Plätzen die sie liebten, und auf meinen eigenen, alten wie neuen Pfaden.

Dann gibt es noch die Ebene des Lichtes und der Farben, im Himmel, den Wolken und den Bergen. Und die scheinbar endlose Weite in der Natur und all den Tieren und Pflanzen die dort leben.

Alle diese Ebenen begleiteten mich und uns durch den Tag und die nächsten Tage. Und wenn auch das Wetter teilweise recht grau bis sehr regnerisch war und erst am Abend aufklarte, war es doch eine sehr erfüllende Fahrt.

Los ging es am Morgen bei grauem Himmel in Casper, im Norden konnten wir für die nächsten Stunden immer wieder dichte Regenwolken beobachten, der erste Teil unserer Fahrt blieb jedoch trocken. Vorbei ging es an Natrona, das aus mir unbekannten Gründen auf der Karte als Ort eingezeichnet ist (hat immerhin eine eigene Postleitzahl und eine eigene Post von 1906 – 1984!). Einwohner? Fehlanzeige…

Ein Stück weiter, nach Powder River, kamen wir am „Hells Half Acre“ vorbei, eine tolle „Badlands“-Landschaft mit farbigen Sedimentsteinen. Auch bei grauem Himmel immer noch eine fantastische Szene. Leider ist inzwischen der Weg vom Parkplatz zum oberen Rand offiziell eingezäunt. Inoffiziell kann man an einer Stelle relativ gut unter dem Zaun durchkriechen… Hier wurde übrigens ein Teil des Films „Starship Troopers“ gedreht! Und die Indianer trieben früher zur Jagd Bisons über die Kante, das war einfacher als die Tiere einzeln zu erlegen…

Weiter ging es zur kleinen Stadt Shoshoni mit einem kleinen Boxenstopp. Dort ist in der Nähe der Wind River gestaut und bildet das Boysen Reservoir, das ist auch mal einen Besuch wert. Von Shoshoni aus dann nach Norden, durch den gewaltigen Wind River Canyon. Hier hat sich der Wind River durch die Owl Creek Mountains gegraben, am Ende des Canyons heißt der Fluss von dort ab dann Bighorn River. Im Canyon gibt es der Straße entlang viele Schilder, die auf die verschiedenen geologischen Schichten hinweisen, die man hier nach und nach sehen kann. Der Bighorn River fließt in den Yellowstone River und dieser schließlich in den Missouri.

Das mit der Geologie wäre natürlich genau das Richtige für mich gewesen, aber… kurz vor Einfahrt in den Canyon begann es zu schütten wie mit Kübeln (jetzt ging es ja nach Norden und wir hatten am Vormittag die Wolken schon gut beobachten können), und kurz nachdem wir den Canyon verlassen hatten hörte es wieder auf. So ist das manchmal. Ein Erlebnis war es allemal und die Fahrt ist wunderschön, das werden wir gerne nochmal wiederholen, vielleicht dann ohne Regen!

Ein Stück außerhalb des Canyons fanden wir einen schönen Parkplatz und wir konnten eine gemütliche und jetzt trockene Pause einlegen.

Weiter ging es, und bald erreichten wir die Stadt Thermopolis, mit großen heißen Quellen und Tuff-Terrassen. Die Quellen wurden schon von den Indianern genutzt, und auch heute gibt es dort Heilbäder. Wir besuchten die Terrassen, für ein Bad war die Zeit zu knapp. Sehr schön die roten Sandsteine am Fluss und rund um die Stadt!

Dann weiter nach Nordwesten, durch die kleine Stadt Meeteetsee. Auf der Fahrt wurde der Himmel so langsam freundlicher, erste Sonnenstrahlen kamen durch. Eine tolle Prärie- und Hügellandschaft mit Blick auf Schneeberge im Hintergrund, sehr empfehlenswert die Strecke!

Dann kamen wir in Cody an – die Stadt von Buffallo Bill! Bekannt als „Western-Held“ und seine Wild-West-Show, mit der er durch Europa zog, hatte er später nach seiner Rückkehr viel für die Region ermöglicht und initiiert, u.a. einen großen Staudamm für die Bewässerung des Landes. Er wird hier auch heute noch geehrt, und es gibt ein sehr interessantes Museum „Buffallo Bill Center of the West“. Es gibt dort verschiedene Abteilungen, wir hatten nur Zeit für den Teil über die Indianer. Ist absolut lohnenswert und da kann man locker einen ganzen Tag verbringen. Bei uns war es schon fast fünf Uhr am Nachmittag, und so waren wir nur eine knappe Stunde dort.

Und wieder ging es weiter, jetzt nach Westen am North Fork Shoshoni River entlang, und nun fingen so langsam auch die „richtigen“ Berge an. Zuerst, bald nach Cody, Stopp am Buffallo Bill Dam. Leider machten die um 18 Uhr zu, so dass wir das Museum am Staudamm selbst nicht mehr sehen konnten. Trotzdem – tolle Blicke über den Stausee und zu den Bergen!

Dann immer weiter durch das große und weite Tal, und jetzt wurden wir noch mit einem wunderschönen Abendhimmel belohnt, der die Felsen und Formen, die Wiesen, Wälder und Schneeberge mit Licht und Schatten verzauberte. Gerne hätten wir hier noch viele Stunden verbracht, und auch diese Strecke darf gerne wieder Teil einer zukünftigen Rundreise durch Wyoming sein.

Es half alles nix, wir mussten nach diesem vollen Tag ja doch noch an unserem Schlafplatz ankommen, und es war schon fast 20 Uhr als wir Pahaska Teepee erreichten. Das sind einige gemütliche Holzhütten, die Tipis nachempfunden sind. Recht klein war unsere, aber dennoch genau das Richtige nach so einem langen Tag. Wir warfen noch unseren Gaskocher an für ein kleines Abendessen und mit einbrechender Dunkelheit lagen wir flach.

Habe ich schon erwähnt, wie viele Aspekte allein dieser Tag uns geboten hat?

Near Casper
Starting out from Casper, greyish skies and some say on the most boring road in Wyoming. Not for us – we enjoyed it!

Hells Half Acre
Badlands in the Wyoming prairie

Hells Half Acre
Beautiful layers of rock

Hells Half Acre
Strange rock formations

Hells Half Acre
Rattlesnake mountains in the back, still some snow left

Hells Half Acre
Great colors even with almost grey skies

Hells Half Acre
Balanced rock

Hells Half Acre
The road sign

Heading west
Somewhere on the road, I love that sign!

Wind River Canyon
The south entrance of the canyon. It’s the only photo I took as it was pouring rain.

Wedding of the rivers
This is how they call this place where the Wind River turns into Bighorn River, just north of the canyon.

At Bighorn River
Everything still wet from all the rain

At Bighorn River
Looking north towards Wind River Canyon and the Owl Creek Mountains

Bighorn River
Strong currents!

Bighorn River
Further down in Thermopolis

Thermopolis
One of the terraces

Thermopolis
Birds feed on the little animals living in the runoff of the hot springs. It’s a killdeer or “Keilschwanzregenpfeifer” in German

Thermopolis
Terraces near the river

Thermopolis
A weathered terrace and a tree tries to live here.

Thermopolis
Hot water bubbling up from the ground in this hot spring

Thermopolis
The runoff of the hot spring. It may not look hot but it is…!

On the road
On the way to Meeteetsee. How I love these prairie and hill landscapes with the beautiful skies!

On the road
Sage, grass, rocks, sky. That’s it, and it’s enough.

On the road
And some Absaroka Mountains peeking at us in the distance

Cody
The Buffallo Bill Center of the West

Buffallo Bill Dam
The dam on the left

Buffallo Bill Dam
A tunnel to reach the dam.

Buffallo Bill Dam
Great rock formations along the reservoir

Buffallo Bill Dam
Viewing west, our way to go!

The North Fork valley
Beautiful views along the road

The North Fork valley
Beautiful views along the road

The North Fork valley
Beautiful views along the road

The North Fork valley
Beautiful views along the road

The North Fork valley
Beautiful views along the road

The North Fork valley
Our Jeep Patriot took us safely through the day.

Pahaska Teepee
Finally our destination for the night

Pahaska Teepee
The middle one was “ours” 🙂


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